Siebdruck

Siebdruck auf Textilien – der Allrounder im Textildruck

Siebdruck ist echtes Handwerk

Siebdruck auf Textilien ist der Klassiker unter den Druckverfahren und trotz aller Fortschritte im Digitaldirektdruck (DTG) noch immer die am weitesten verbreitete Technik, wenn es um das professionelle Bedrucken von Textilien geht. Grund hierfür ist, dass der textile Siebdruck bei größeren Stückzahlen allen anderen Verfahren hinsichtlich Kosten, Qualität und Haltbarkeit überlegen ist. Wir bei Plusprint produzieren seit über 20 Jahren im Siebdruckverfahren und haben uns auf die Umsetzung komplizierter Rasterdrucke und Vintage-Motive spezialisiert. Mit unseren modernen Maschinen und Techniken können wir Drucke mit bis zu 12 Farben, Farbverläufe, filigrane und fotorealistische Rasterdrucke, sowie Drucke mit Spezialfarben wie Discharge, Neon, Metallic und Puff Ink realisieren. Der Maschinenpark umfasst dabei vier Druckautomaten des österreichischen Qualitätsherstellers MHM, welche eine Tageskapazität von bis zu 12.000 Drucken ermöglichen. Im Mehrschichtbetrieb können bei Bedarf sogar noch höhere Auflagen pro Tag erreicht werden. Beim Preis gelten im Siebdruck auf Textilien zwei Regeln: Je höher die Auflage pro Druckmotiv, desto günstiger der Einzelpreis. Und je mehr Druckfarben, desto teurer der Einzelpreis.

 

 

VORTEILE

  • Unschlagbares Preis-Leistung-Verhältnis bei hohen Auflagen
  • Farbvielfalt und Farbtreue (genaue Farbangabe nach Pantone C möglich)
  • Tragekomfort durch Verzicht auf Trägermaterial
  • Hohe Waschbeständigkeit (bei 30°C)
  • Umsetzung von fotorealistischen Motiven und Farbverläufen

NACHTEILE

  • Teuer bei kleinen Auflagen mit vielen Farben aufgrund Fixkosten der Druckvorstufe
  • Mindestauflage von 50 Stück je Motiv (keine Nachbestellung von kleineren Auflagen möglich)

 

 

 

 

 

WIE FUNKTIONIERT DER SIEBDRUCK?

Um Ihr Motiv im Siebdruckverfahren umzusetzen, benötigen wir eine digitale Druckvorlage, sowie wenn möglich eine Angabe der gewünschten Druckfarben im Farbspektrum HKS K oder Pantone C. Die Grafikabteilung in unserer Textildruckerei separiert die einzelnen Druckfarben aus Ihren Druckdaten und erstellt je Druckfarbe einen sogenannten Siebdruckfilm.

Falls Sie auf farbige Shirts drucken möchten, wird an dieser Stelle ein weißer Vordruck durch uns angelegt, wodurch eine zusätzliche Druckfarbe und ein zusätzlicher Film resultieren. Die Siebdruckfilme sind für Sie eine einmalige Investition und können bei eventuellen Nachauflagen des identischen Motives wiederverwendet werden. Plusprint archiviert Ihre Filme für mindestens 5 Jahre.

Im nächsten Schritt der Druckvorstufe werden die für den Siebdruck namensgebenden Siebe mit Hilfe der vorher erstellen Filme belichtet. Am Ende des Belichtungsprozesses und eines Auswaschens sind die vorher mit einer Kopierschicht beschichteten Siebe an den während des Belichtens vom Siebdruckfilm bedeckten Flächen durchlässig, während die Kopierschicht ansonsten ausgehärtet ist und somit undurchlässig ist. Durch eben diese durchlässigen Flächen wird nachher beim Siebdruck die Farbe durchgedrückt. So ist es dann möglich die bei der Filmerstellung separierten Farben nacheinander auf das Textil zu drucken.

Nun können die Siebe in den Druckautomaten eingerichtet werden. Dieser Schritt der Maschineneinrichtung ist gemeinsam mit dem Anmischen der exakten Druckfarben sehr zeitaufwendig und beansprucht insbesondere bei Kleinauflagen einen hohen Anteil der gesamten Produktionszeit. Erst nach der Einrichtung beginnt der eigentliche Druckprozess.

Der Siebdruckautomat drückt nun pneumatisch die Druckrakel über die mit Farbe befüllten Siebe. An den durchlässigen Stellen des Siebes gelangt die Farbe auf das Textil und wird von diesem aufgenommen. So werden die einzelnen Farben nacheinander auf das Shirt gedruckt.

Im Anschluss wird das bedruckte Shirt in einem Durchlauftrockner bei 165 bis 185 Grad getrocknet, wodurch sich die Druckfarben mit dem Textil verbinden und dauerhaft fixiert werden. Im Anschluss erfolgt eine letzte Qualitätskontrolle, die Verpackung und abschließend der Versand an den Kunden.

Rastermotive beim Siebdruck auf Textilien

Um Fotos oder Farbverläufe im Siebdruck umsetzen zu können, muss die Druckvorlage entsprechend gerastert und für den Siebdruck aufbereitet werden. Hintergrund ist, dass im Siebdruck nur zwei Zustände umsetzbar sind: Farbe oder keine Farbe. Um eben einen Farbverlauf mit nur einer Druckfarbe umsetzen, werden dunklere Flächen mit einer hohen und dichten Anzahl von Bildpunkten gerastet, während hellere Flächen mit einer geringeren Anzahl und weiter auseinander liegenden Bildpunkten angelegt werden. Dementsprechend gelangt beim Drucken mehr oder weniger Farbe auf die entsprechende Fläche. Das Ergebnis ist ein heller oder dunkler wirkender Druck, trotz Verwendung nur einer einzigen Druckfarbe. Die gegenüber Vollton- und Strichmotiven daher aufwendigere Grafikbearbeitung resultiert in höheren Kosten für die Siebdruckfilmerstellung. Weiterhin zu beachten ist, dass die Oberfläche von Textilien im Gegensatz zu beispielsweise Papier relativ grobmaschig ist. Daher kann auf textilem Untergrund nicht mit so feinen Rasterweiten gedruckt werden und dementsprechend sind auch der Detailtiefe engere technische Grenzen als eben gegenüber dem Offsetdruck gesetzt. Das bekannte Aufrastern der vier Grundfarben CMYK (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) ist auch im Textildruck anwendbar. Allerdings gilt auch hier, dass durch die technischen Beschränkungen des Siebdruckverfahrens, als auch der Textil- und Gewebeeigenschaften, meistens neben den vier Farben CMYK noch mehr Farbtöne notwendig sind, um ein qualitativ hochwertiges und realistisches Ergebnis zu erzielen. Beim Rasterdruck auf farbige T-Shirts sind so häufig sechs bis zwölf Druckfarben notwendig.

Textildruck auf Polyester und Mischgewebe

Bei Textilien aus Polyester- und Mischgewebe ist die Gefahr groß, dass sich der Druck verfärbt. Der Druckexperte spricht dann von „Ausbluten“ oder Sublimation. Bei einigen Materialien wird das Druckergebnis dadurch verfälscht. Dies resultiert daher, dass Polyestergewebe gegenüber Baumwollgeweben häufig die eingefärbte Farbe schlechter halten und beim Färben der Textilien häufig eine Farbübersättigung stattfindet. Beim Trocknen der bedruckten Textilien im Durchlauftrockner entweicht diese überschüssige Farbe aus dem Polyestergewebe und verbindet sich mit den Druckfarben. Das Ergebnis sind ungewollte Farbverläufe zwischen Textil- und Druckfarbe. Das bedruckte Textil gehört nun eigentlich in den Ausschuss. Um dies zu verhindern, empfehlen wir eine weitere sogenannte Sperrschicht neben dem Vordruck zu drucken, welche das Ausbluten verhindert. Somit ist für den Druck einer Deckfarbe (z.B. Gelb auf schwarze Funktionsshirts aus 100% Polyester) unter Umständen ein 3-farbiger Siebdruck, bestehend aus Sperrschicht, Vordruck und der Deckfarbe Gelb, notwendig.

Druckfarben im Siebdruck

Im Siebdruck auf Textilien wird die reine Farbe ohne ein Trägermaterial (wie etwa beim Transferdruck) aufgetragen. Dadurch ist ein dünnerer und leichterer Farbauftrag möglich. In der Textildruckerei von Plusprint werden umweltfreundliche Plastisolfarben nach OEKO-TEX® Standard 100  verwendet, welche frei von Phthalat, Formaldehyd- und Lösungsmitteln sind. Die Oberfläche von Drucken mit Platisolfarben kann als leicht „gummiartig“ beschrieben werden und ist von bedruckten Textilien aus dem Einzelhandel bekannt. Im Siebdruck sind auch spezielle Effekt-Farben möglich:

  • Discharge
  • Neon
  • Metallic
  • Puff Ink

Diese Farben sind im Einkauf deutlich teurer. Auch in der Textildruck Produktion sind diese Effekt-Farben aufwendiger zu verarbeiten. Es erfolgt deshalb ein auftragsbezogener Aufschlag auf den Druckpreis.

Discharge für des extra softe Griffgefühl

Discharge Druckfarben sind wasserbasierende Druckfarben, denen ein spezieller Aktivator beigemischt wird. Dieser Aktivator entfärbt im ersten Schritt das Baumwollgewebe von seiner ursprünglichen Färbung und ersetzt somit den Vordruck auf dunklen Textilien. Im zweiten Schritt werden die einzelnen Discharge Druckfarben auf das Textil gedruckt. Es entsteht ein einmalig dünnes Druckergebnis mit extrem weichem Griff. Besonders gut geeignet ist der Discharge Druck für weiche Stoffe wie Baumwollgewebe mit Viskoseanteil oder ähnlichem. Auch ist der Discharge Druck für großflächige Drucke zu empfehlen, da durch die offen bleibenden Gewebemaschen das Gewebe nicht in seiner Dehnbarkeit beeinträchtigt wird und der Stoff somit eine natürlich Flexibilität beibehält. Jedoch ist hier zu beachten, dass Gewebe mit hohem Elastananteil oder zu starker Dehnbarkeit ein rissiges Druckbild nach sich ziehen können, da die Druckoberfläche eben nicht wie bei Plastisolfarben durchgängig geschlossen wird. Sicher anwendbar ist das Dischargeverfahren allerdings nur auf 100 prozentigen Baumwollgeweben, Gewebemischungen müssen zu Kundenlasten vorab durch uns getestet werden. Nachteilig für das Produktionspersonal ist die starke Rauch- und Geruchsbelastung bei der Verarbeitung von Dischragefarben.

Neon für einen leuchtenden Textildruck

Für besonders grelle und leuchtende Farben können Neonfarben verwendet werden. Durch fluoreszierende Bestandteile in der Farbe wird der nicht sichtbare UV-Anteil des Tageslichtes in sichtbares Licht umgewandelt. Das Ergebnis ist ein unvergleichbarer und intensiv leuchtender Siebdruck auf Textilien.

Metallic für auffallend glitzernde Momente

Metallic-Farben sind einerseits sehr speziell, aber irgendwie auch schon ein Klassiker und aus dem Textildruck nicht weg zu denken. Metallisch glitzernde Druckfarben wie Gold oder Silber enthalten die für sie namensgebenden Metallpartikel und garantieren einen auffälligen und edlen Look. Durch die enthaltenen Partikel sind die Drucke eher grob pigmentiert und eignen sich nicht für sehr feine und filigrane Siebdruck-Motive.

Puff Ink für einen dicken 3D Effekt

Bei Puff Ink handelt es sich um einen speziellen Aktivator. Dieser wird der normalen Plastisolfarbe im Siebdruck beigemischt. Der Aktivator lässt die Farbe aufschäumen und es entsteht ein erhabener 3D Textildruck. Da sich die Farbe durch das Aufschäumen auch in der Fläche ausbreitet, ist Puff Ink nicht für feine und filigrane Motive geeignet.